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„Christoph 15“ Platz 5 in Deutschland und 60.000. Einsatz

(17.08.2023)

Straubings ADAC-Rettungshubschrauber belegt bundesweit Platz 5 der ADAC-Stationen – Tag des Helikopters am 20. August

In den vergangenen Tagen hob das Team von „Christoph 15“ zu seinem insgesamt 60.000. Einsatz seit der Indienststellung des Rettungshubschraubers im Jahr 1977 an seinem Standort auf dem Dach des Klinikums Straubing ab. Mit dieser neuen Rekordmarke begründet Dr. Christoph Kerscher, ärztlicher Leiter der ADAC-Luftrettungsstation und Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Notfallmedizin am Klinikum, anlässlich des Tags des Helikopters am 20. August seine Einschätzung: „Die Luftretter von ‚Christoph 15‘ in Straubing sind unverzichtbarer Bestandteil des Rettungssystems im ostbayerischen Raum.“ 

2022: Christoph 15 auf Platz fünf bei Alarmierungen

Im vergangenen Jahr 2022 musste das Team von „Christoph 15“, bestehend aus jeweils vier festangestellten Piloten und Notfallsanitätern (TC HHO; Windenoperator) sowie 15 Notärzten zu so vielen Einsätzen ausrücken wie noch nie zuvor in der fast 46-jährigen Geschichte des Straubinger ADAC-Rettungshubschraubers. Mit insgesamt 1934 Alarmierungen lag „Christoph 15“ damit unter den 37 ADAC Luftrettungsstationen auf Platz fünf der am häufigsten alarmierten Stationen. Die gesamte Flotte der ADAC-Luftrettung verzeichnete im vergangenen Jahr gar 55.675 Einsätze und damit einen neuen Einsatzrekord.

Häufigster Einsatzgrund: Verletzungen nach Unfällen

Einsatzgrund Nummer eins bei den oft lebensrettenden Einsätzen sind Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Arbeits-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. Auch neurologische Notfälle wie zum Beispiel ein Schlaganfall und Notfälle des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma sind häufige Alarmierungsgründe. Bei fast jedem zehnten Patienten handelt es sich um Kinder oder Jugendliche.

Zunehmende Mobilität nach Corona

Als Gründe für die hohen Alarmierungszahlen sieht die ADAC-Luftrettung zum einen die steigende Mobilität nach Ende der Corona-Einschränkungen sowie die wachsende Bedeutung von Spezialeinsätzen mit Rettungswinde. Zum anderen führt sie es auch auf regionale Überlastungen des bodengebundenen Rettungsdienstes sowie den weit verbreiteten Notarztmangel zurück.

Zahl der Windeneinsätze steigt

Auch die Bedeutung von Windeneinsätzen war 2022 weiterhin hoch. Insgesamt wurde im vergangenen Jahr 61 Mal durch die Crews des fliegenden gelben Engels aus Straubing schnelle Hilfe mittels der Rettungswinde geleistet. Eine spezielle Wasserrettungsausbildung erlaubt seit dem vergangenen Jahr auch die Bergung in Not geratener Patienten aus Gewässern. Um solche Einsätze unter Einhaltung maximaler Patienten- und Flugsicherheit durchführen zu können, bedarf es neben großer Erfahrung und einem außergewöhnlichen Engagement der Crews auch eines intensiven und regelmäßigen Trainings. Zuletzt wurden Mitte Juni an insgesamt sechs Tagen am Geißkopf nahe der Gemeinde Bischofsmais sowie an einem privaten See beim Steinbruch Wildtier in der Gemeinde Patersdorf verschiedenste Szenarien in unwegsamem Gelände und im Wasser geübt.


Der 60.000 Einsatz für „Christoph 15“ in Straubing:

In diesen Tagen durfte sich das Team von „Christoph 15“ über ein besonderes Jubiläum freuen – den 60.000 Einsatz in der Geschichte des 1977 in der Gäubodenstadt Straubing in Dienst gestellten ADAC-Rettungshubschraubers.

Am 03.08.2023 um 12.00 Uhr wurde die Crew von „Christoph 15“ in Windenkonfiguration zum Gipfel des Enzians, einem 1286 Meter hohen Berges des bayerischen Waldes alarmiert, der sich im Kamm nordwestlich des Arbers erhebt. Sein Gipfel liegt auf der Grenze der Landkreise Cham und Regen.

Ein 54-jähriger Wanderer war dort kurz vor dem Gipfel in unwegsamem Gelände kollabiert. Nach Identifikation der Einsatzstelle wurde der Notarzt aus rund 55 Metern direkt zum Patienten abgewincht. Zehn Minuten später trafen die weiteren Rettungskräfte der Bergwachten Arnbruck und Zwiesel sowie des Bayerischen Roten Kreuzes aus Bodenmais ein. Nach medizinischer Stabilisierung wurde der Patient in einen Luftrettungssack verpackt, per Rettungswinde aus dem bewaldeten Gelände gewincht und zur weiteren Versorgung direkt ins Krankenhaus nach Deggendorf geflogen.

Bereits wenige Tage später erreichte die Luftrettungsstation in Straubing eine E-Mail des Patienten, in der er sich noch einmal für die schnelle und professionelle Hilfe bedankt: „Ihr seid die Besten; gut, dass es Euch gibt.“

Crewmitglieder:
Pilot Thomas Weiss
Windenoperator (TC HHO) Marius Wedler
Notarzt Dr. Thomas Irlbeck, Oberarzt Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin am Klinikum Straubing


Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin