Medien

Chefarzt und Tiger unterm Messer

(05.12.2019)

Movember-Aktion von Klinikum und Straubing Tigers endet mit Rasur - Preisverleihung

Das Gefühl, nach einem Monat mit Schnurrbart wieder oben ohne zu sein, genossen alle. Dr. Christian Gilfrich, Chefarzt der Klinik für Urologie, der sich auf Wunsch seiner Familie für einen Vollbart entschieden hatte, meinte befreit: „Das fühlt sich wesentlich besser an.“ Am Dienstag endete die Movember-Aktion für mehr Männergesundheit von Klinikum St. Elisabeth und Straubing Tigers in kleinem Rahmen mit großer Rasur und Preisübergabe. Anlass für die Teilnahme an der weltweiten Initiative war das zehnjährige Bestehen des Prostatakarzinomzentrums.

Die prominentesten Schnauzbartträger waren die Tigers Jeremy Williams, T.J. Mulock, Sandro Schönberger und Stephan Daschner. „Es ist Zeit, dass der Schnauzer rasiert wird“, gestand Schönberger im Gespräch mit Moderator Marko Pammer vom Bayerischen Roten Kreuz. „Anfangs habe ich nass rasiert, dann habe ich’s ein bisschen schleifen lassen“, beschrieb Daschner seinen Bartstil. Voller Überzeugung erklärte Williams, dass seine Frau den Schnauzbart „absolut liebt“. Die Eishockey-Spieler lassen sich seit Jahren im November einen Schnauzer wachsen, um darauf hinzuweisen, dass Männer zur Vorsorge gehen und gesund leben sollen, sagte Mulock. Gut die Hälfte der Mannschaft macht beim Movember mit, erklärte Tigers-Sprecher Matthias Buchleitner.

Die Gewinner der Aktion von Klinikum und Tigers, die Bilder von Bärten in Facebook gepostet hatten, gab Pammer am Dienstag bekannt: die beiden VIP-Tickets für ein Tigers-Spiel gewann Privatdozent Dr. Stephan Schleder. Er hatte den jüngsten Schnauzbartträger mitgebracht, seinen dreijährigen Sohn Henry mit aufgemaltem Schnurrbart. Den zweiten Preis, ein signiertes Wunschtrikot von Jeremy Williams, erhielt Andreas Dinter, der damit seiner neunjährigen Tochter Mia eine Freude machte. Sie ist Fan von Williams, „weil er am meisten auf dem Eis ist“. Über den dritten Preis, einen Friseur-Gutschein von Hair & Intercoiffure Stolze, freute sich Andy Stüllenberg, der von seiner Frau gepostet worden war: „Jedes Jahr, wenn sich die Tigers Bärte wachsen lassen, macht mein Mann mit“, sagte Yvonne Stüllenberg.

„Movember“ ist eine Kombination aus den Wörtern moustache –  französisch für  Schnurrbart – und November. Die Initiative nahm 2004 in Australien ihren Anfang. Sie soll das Augenmerk auf die oftmals vernachlässigte Gesundheit von Männern lenken. Primär geht es dabei um Vorbeugung und Behandlung von Prostata- und Hodenkrebs.

Dr. Johann Lermer von der Klinik für Urologie, Organisator der Movember-Aktion im Klinikum, sagte, dass Männer im Durchschnitt fünf Jahre früher sterben als Frauen. Am 10. Dezember werde mit dem Tag der ungleichen Lebenserwartung darauf aufmerksam gemacht. „Wenn das Leben von Frauen auf ein Jahr gerechnet an Silvester endet, wird Weihnachten des Lebens ohne Männer gefeiert.“

Dr. Christian Gilfrich, der seit 2004 mit dem Da-Vinci-Operationssystems arbeitet, stellte die Vorzüge des Spezialisten-Netzwerks im zertifizierten Prostatakarzinomzentrum heraus, das den Patienten bestmögliche Therapie-Möglichkeiten biete.

Während der Gespräche rasierte Patrick Stolze von Hair & Intercoiffure Stolze den Tigers – nur Daschner wollte den Bart behalten ­–, den Gewinnern und einer Reihe von Mitarbeitern des Klinikums, darunter auch Tigers-Mannschaftsarzt Dr. Markus Vogt, die Schnurrbärte. „Sehr erfrischend, ich weiß nicht, ob mich meine Tochter jetzt noch erkennt“, meinte Williams. Und Schönberger sagte zufrieden: „Es fühlt sich gut an.“ Über die Autogramme der glattrasierten Eishockey-Spieler freuten sich ganz besonders die Kinder Mia, Noah, Vivienne und Sidney. Auch der dreijährige Henry holte sich ein Autogramm. Ob der Spieler auf der Karte mit oder ohne Schnauzer zu sehen ist, war ihm relativ egal - Hauptsache, er bekam das Glas mit Salzstangen. -urs-