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Behandlungsmöglichkeiten von Brustkrebs deutlich verbessert

(18.03.2015)

Symposium der Frauenklinik zu aktuellen Therapiestandards und Entwicklungen

Brustkrebs stand im Mittelpunkt des zweiten gynäkologisch-onkologischen Symposiums, zu dem die Frauenklinik des Klinikums St. Elisabeth mit Chefarzt Dr. Carsten Scholz ins Hotel Asam eingeladen hatte. Rund 90 Ärzte aus Niederbayern und der Oberpfalz waren gekommen, um sich über die mit Abstand häufigste bösartige Erkrankung der Frau auf den neuesten Stand zu bringen. Aktueller Anlass für die Themenwahl war auch der erfolgreiche Aufbau eines  von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Brustzentrums am Klinikum.

Voraussetzung für eine optimale Therapie von Brustkrebs sei eine exakte Diagnostik, betonte  Jörg Haseneier, Oberarzt der Radiologie am Klinikum St. Elisabeth. Mit Ultraschall, Mammographie und Magnetresonanztomographie biete das Klinikum die gesamte Palette der bildgebenden Verfahren, um genaue Informationen über die Veränderungen in der Brust zu erhalten.

Die Behandlung von Brustkrebs verläuft mit Operation, Medikamenten und Bestrahlung dreigleisig. Auf allen Gebieten seien in den vergangenen Jahren deutliche Verbesserungen erzielt worden, sagte Chefarzt Dr. Scholz. Die moderne Medizin ermögliche zunehmend individualisierte Behandlungen der Patientinnen. Bei Operationen könne die Radikalität der Eingriffe weiter verringert werden - und das bei gleich guten Prognosen für den Verlauf der Erkrankung.

Die brusterhaltende Behandlung sei heute Standard, stellte Dr. Scholz heraus. Sie könne über alle Tumorstadien bei fast 80 Prozent der Patientinnen verwirklicht werden. Dr. Scholz stellte die verschiedenen Möglichkeiten so genannter onkoplastischer Operationsverfahren vor, mit denen gute ästhetische Ergebnisse erzielt werden können. Dank der zuverlässigen Wächterlymphknotentechnik bleibe den Frauen meistens eine komplette Entfernung der Lymphknoten in der Achselhöhle erspart.

In 20 Prozent der Fälle sei eine Brustamputation jedoch nicht zu vermeiden. Über die Möglichkeiten einer Brustrekonstruktion sprach Privatdozent Dr. Marcus Spies, Chefarzt der plastischen und ästhetischen Chirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg. Die moderne Strahlentherapie sei heute sehr schonend, bekräftigte Privatdozent Dr. Christof Schäfer, Leiter der MVZ-Strahlentherapie am Klinikum St. Elisabeth. Die Bestrahlung wirke punktgenau, sodass Nebenwirkungen zum Beispiel auf die Haut oder auf das Herz weitgehend vermieden werden könnten.

Der Behandlungsschwerpunkt beim Brustkrebs liege zunehmend auf den systemischen Therapien, betonte Prof. Dr. Michael Untch vom Helios Klinikum Berlin-Buch. Er präsentierte die modernen Möglichkeiten der Chemotherapie und die umfangreiche Studienlage zu diesem Thema. Über die Etablierung zielgerichteter Behandlungen sprach Dr. Rachel Würstlein von der LMU München. Auf der Grundlage der molekularen Eigenschaften könnten Tumorzellen erkannt, angegriffen und zerstört werden. -urs-