Kompetenzzentrum Hernien Chirurgie

Nabelbruch

Das Bauchfell (Peritoneum) schiebt sich durch die Lücke im Nabelbereich und drückt immer stärker gegen die Haut im Nabel. Die Haut wird dabei durch den andauernden Druck immer dünner.

Offene Operation mit Netzeinlage durch einen kleinen Hautschnitt bei Nabelbrüchen

Nach einem ca. 3-4 cm langen bogenförmigen Hautschnitt unterhalb des Nabels wird die Bauchwandfaszie nach Abdrängen des Unterhautfettgewebes im Nabelbereich freigelegt. An dieser ehemaligen Durchtrittsstelle der Nabelschnur besteht eine „natürliche" Schwachstelle. Hier können manchmal Anteile des Bauchfelles in der Bruchlücke fest einwachsen.

Bei Bruchlücken mit einem Durchmesser kleiner als 1cm und beim schlanken Patienten können die Defekte direkt mit einer Naht verschlossen werden. Bei etwas größeren Brüchen von 1,5 bis 3,5 cm Größe kann ein kreisrundes Spezialnetz (sog. PVP-Verfahren) in der Bruchlücke platziert werden. Bei noch größeren Brüchen (> 3,5 cm Durchmesser) sollte die Bauchdecke mit einem teilweise sich selbst auflösenden größeren Kunststoffnetz verstärkt werden. Dies vermindert das Risiko eines erneut auftretenden Bruches erheblich.

Das Kunststoffnetz wird in einer exakt präparierten Ebene auf dem Bauchfell eingebracht und dort mit Nähten befestigt. Um Wiederholungsbrüche zu verhindern, muss das Netz bei großen Brüchen die Bruchlücke in allen Richtungen um mindestens 5 cm überlappen. Nabelbruchoperationen können je nach Größe des Bruches ambulant oder als kurzzeitstationäre Operation (Aufenthaltsdauer bis 3 Tage) durchgeführt werden.