Kompetenzzentrum Hernien Chirurgie
Unser Behandlungsangebot
Was ist denn eigentlich ein Bruch?
Sogenannte „Brüche" entstehen bei angeborenen oder später erworbenen Schwachstellen in der Bauchwand mit Lückenbildungen durch die Bauchwandmuskulatur hindurch. Dabei stülpt sich das Bauchfell (z.B. in der Leistenregion, an der sog. Schenkelpforte oder am Nabel, im Bereich eines künstlichen Darmausganges oder an Operationsnarben) wie ein Finger eines Handschuhs durch die Bauchdecke und kann dort zumeist schmerzhaft getastet werden.
Zudem können in diese Bauchfellausstülpung Eingeweide (Dünn- oder Dickdarmteile, das sog. große Bauchnetz) hineinrutschen und eingeklemmt werden. Im weiteren Verlauf kann es diesbezüglich zu ernsthaften Ernährungsstörungen der eingeklemmten Organe kommen, die eine Notoperation erfordern.
Daher ist es ratsam eine entstandene Lücke rechtzeitig (am besten als geplante Operation) operativ zu verschließen. Die meisten „Brüche" werden heutzutage „spannungsfrei" d.h. ohne großen Zug auf die auseinander gewichenen Gewebestrukturen durch Einlage eines sehr gut körperverträglichen Kunststoffnetzes repariert. Dabei dient das Netz als „Gerüst" und Leitschiene für einwachsendes körpereigenes Bindegewebe, welches den Bruch schließlich stabilisiert.
In der Regel sieht man im Wachstumsalter von der Einbringung eines Kunststoffnetzes ab, da das Netz nicht „mitwachsen" kann. Eine Sonderform der Brüche stellt der sog. Zwerchfellbruch dar (innerer Bauchwandbruch). Hierbei ist der natürliche Durchtritt der Speiseröhre durch das Zwerchfell zum Magen deutlich erweitert, wodurch die Speiseröhre in Richtung Brusthöhle gezogen wird. Dadurch wird der Verschlussmechanismus des Mageneinganges maßgeblich beschädigt. Die Folge ist, dass die im Magen produzierte Säure ungehindert in die Speiseröhre fließen kann (Sodbrennen entsteht, besonders nachts in liegender Position. Darüber hinaus kann die Richtung Mundhöhle fließende Säure auch in die Lunge gelangen (auch unbemerkt nachts), was seinerseits zu Lungenschäden führen kann.