Klinik für Gefässchirurgie

Krampfadern (Varizen)

Unter Krampfadern beziehungsweise Varizen versteht man erweiterte Venen. Diese können an mehreren Stellen des Körpers vorliegen und unterschiedliche Ursachen haben.

Wir Gefäßchirurgen kümmern uns um die Varizen der Beine. Hier sind die oberflächlichen Venen, oft inklusive deren Hauptstämme (große und kleine Rosenvene, Vena saphena magna oder Vena saphena parva) erkrankt.

Manchmal sind auch nur die kleinen und kleinsten Hautvenen betroffen, dann spricht man von einer retikulären oder Besenreiser-Varikosis.

Ursächlich ist meist eine angeborene Venenschwäche. Sichtbare Krampfadern können aber auch als Folge eines Verschlusses der tiefen Venen auftreten.

Venenerkrankungen sind häufig, bei fast jedem Dritten Erwachsenen liegen Erkrankungen der Venen vor. Oft sind diese aber noch so gering, dass sie keinen Krankheitswert besitzen.

Bei Fortschreiten der Erkrankung kann es dann zu ersten sichtbaren Krampfadern kommen und zu müden, schweren und geschwollenen Beinen. Bei weiterem Fortschreiten kann es dann zu Hautveränderungen kommen, die unbehandelt  letztendlich in offenen Geschwüren (Ulzera) enden. Diese offenen Wunden sind oft nur noch schwer zu behandeln und benötigen lange zur Abheilung.

Die Erkrankungshäufigkeit nimmt mit dem Lebensalter zu, Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Diagnose

Wichtig für jedwede Therapieplanung ist eine exakte Diagnose zur Feststellung des Ausmaßes der Erkrankung. Daran richtet sich dann maßgeblich die stadiengerechte Therapie.

Oft kann man als Screeningmethode zum Beispiel eine Lichtreflexionsrheographie - eine Messung der Venenfunktion mit Infrarotstrahlen - durchführen. Diese unauffällige Untersuchung schließt eine schwere Venenerkrankung praktisch aus und es sollte nach weiteren möglichen Ursachen der Beschwerden geforscht werden.

Als Goldstandart der Untersuchung dient eine farbkodierte Duplexsonographie (Ultraschall) der tiefen und oberflächlichen Venen des Beckens und der Beine. Diese Untersuchung ist nichtinvasiv und verursacht keinerlei Schmerzen oder andere Beeinträchtigung.

Bei dieser Untersuchung können wir die einzelnen Venenabschnitte beurteilen, meist kann unmittelbar nach dieser Untersuchung ein auf Sie abgestimmtes Therapiekonzept vorgelegt werden.

So macht es z.B. keinen Sinn, Besenreiser zu veröden, wenn die krankhaften Stammvenen nicht erkannt und behandelt werden.

Eine Phlebographie (Röntgenaufnahme der Venen) ist heute nur noch bei ganz speziellen Fragestellungen notwendig und wird daher nur noch ganz selten benötigt. 

Behandlung

Je nach Ausmaß der Erkrankung und Ihrer Beschwerden kann die Therapie alleine aus weiterer Beobachtung bestehen, oder wir empfehlen z.B. das regelmäßige Tragen von Kompressionsstrümpfen bei besonderer Belastung oder auch dauerhaft.

Falls bei Ihnen eine operative Therapie möglich ist, werden wir die unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten mit Ihnen sehr gerne besprechen.

Prinzipiell gibt es die „klassische“ Krampfader-OP und minimal-invasive Techniken.

Gerade die minimal-invasiven OP-Verfahren haben in den letzten Jahren stark zugenommen und werden von zahlreichen, vor allem niedergelassenen Ärzten angeboten. Allerdings übernehmen hier nicht alle Krankenkassen die Kosten der Behandlung. Oft bleibt eine nicht unerhebliche Selbstbeteiligung bei Ihnen als Patient hängen.

Aus diesem Grund haben wir uns momentan noch dazu entschlossen, diese minimal-invasiven Verfahren nicht anzubieten. Wir werden aber über diese Möglichkeit der Therapie mit Ihnen selbstverständlich sprechen, so dass Sie selbst entscheiden können, ob diese OP-Verfahren für Sie in Frage kommen.

Wir operieren die Krampfadern stadiengerecht über möglichst kleine Hautschnitte, zum Teil sind diese nur wenige Millimeter klein. Falls die Stammvenen (Vena saphena magna oder parva) betroffen sein sollten, liegen diese Schnitte in der Leiste oder in der Kniekehle und sind nur wenige Zentimeter lang.

Im Anschluss an die OP wird das betroffene Bein elastisch gewickelt, nach 2 Tagen sollte der Verband entfernt werden und ein passender Kompressionsstrumpf getragen werden.

Über die OP und die Nachbehandlung werden wir Sie in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch beraten. Falls Sie darüber hinaus weitere Fragen haben sollten, stehen wir immer für ein Gespräch bereit. 

Eine Sonderform der Krampfaderbehandlung nimmt die Behandlung der retikulären und Besenreiser-Varizen ein, wenn nur die kleinen und kleinsten Hautvenen betroffen sind. Hier ist als erstes wichtig, eine Erkrankung der Stammvenen beziehungsweise der tiefen Venen auszuschließen.

Falls doch eine Erkrankung der Stammvenen vorliegen sollte, sollten diese in der Regel als erstes therapiert werden, da es ansonsten rasch zu einem Rezidiv (Wiederkehr) der Besenreiser kommen würde.

Die Therapie besteht darin, in die kleinen Venchen ein Medikament einzuspritzen, damit diese verkleben und dann aufgelöst werden. Diese Methode nennt sich Sklerosierung und ist momentan der Goldstandard in der Therapie der Besenreiser-Varizen.

Die Werbung verspricht, dass die Besenreiser nach der Injektion quasi sofort und nebenwirkungsfrei verschwinden würden, dem ist leider nicht so. Auch bei dieser Behandlung benötigt man etwas Geduld, oft ein paar Wochen bis die sklerosierten Venen abblassen. Ganz und gar unsichtbar werden sie kaum. Meistens ist jedoch mit einem deutlichen Befundrückgang zu rechnen. Auch Nebenwirkungen kann das Sklerosieren haben. So kann es zu Pigmentveränderungen im behandelten Bereich kommen. Letztendlich kann es trotz sorgfältigster Therapie zu einer dauerhaften optischen Beeinträchtigung kommen.

Die Krankenkassen übernehmen diese Therapie nicht, sondern Sie müssen dies als sogenannte individuelle Gesundheitsleistung ( IGeL) selbst bezahlen. Die Kosten für eine Behandlung sind vom Ausmaß Ihrer Besenreiser abhängig.

Sprechen Sie uns einfach an, Sie erhalten eine ausführliche Beratung, einen Kostenvoranschlag und Therapieplan. Die Untersuchung und Beratung sind natürlich kostenfrei.