Karriere
Dr. Daniela Saeger-Scherr: Die Oberärztin verstärkt seit Februar das Team der Klinik für Geriatrie
Redaktion: Frau Dr. Saeger-Scherr, Ihr Weg in die Medizin klingt sehr spannend. Können Sie uns mehr darüber erzählen, wie Ihre Reise begonnen hat?
Dr. Saeger-Scherr: Ja, gerne. Mein Weg begann in Mainz, und schließlich führte er mich an die Ostsee nach Greifswald. Dort habe ich nicht nur mein Medizinstudium abgeschlossen, sondern auch meine Doktorarbeit erfolgreich abgeschlossen. Die Entscheidung Allgemeinmedizinerin zu werden fiel mir nicht schwer, denn dieses Fachgebiet ist für mich ein abwechslungsreicher, zukunftssicherer und sehr sinnstiftender Beruf. Es geht darum, den Patienten ganzheitlich zu betrachten, ihn über Jahre hinweg zu begleiten und wirklich einen Unterschied in seinem Leben zu machen.
Redaktion: Ihr beruflicher Werdegang führte Sie auch durch verschiedene Stationen.
Dr. Saeger-Scherr: Das kann man durchaus sagen. Zunächst arbeitete ich in der Schreiber Klinik in München in den Fachabteilungen Allgemeinchirurgie, Orthopädie und allgemeine Innere Medizin. Diese breit gefächerte Ausbildung hat mir ein solides Fundament verschafft. Danach zog es mich nach Dresden in eine internistische Hausarztpraxis mit dem Schwerpunkt Infektionskrankheiten, und schließlich kam ich zur geriatrischen Fachklinik Redeburg.
Redaktion: Was hat Ihnen an der Geriatrie besonders gefallen?
Dr. Saeger-Scherr: Die Geriatrie kombiniert viele Aspekte, die für mich als Ärztin von großer Bedeutung sind: die medizinische Fachkompetenz, die persönliche Begegnung mit den Patienten und die Zusammenarbeit im Team. Es geht nicht nur darum, Krankheiten zu behandeln, sondern die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen – und das über viele verschiedene Disziplinen hinweg.
Redaktion: Wie kam es dazu, dass Sie nun in Straubing arbeiten und wie war der Start hier bei uns?
Dr. Saeger-Scherr: Das war eine persönliche Entscheidung. Meine Familie und ich leben hier, und als die geriatrische Abteilung von Bogen zurück ins Haupthaus des Klinikums Straubing zog, war mir sofort klar, dass ich Teil dieses Teams werden möchte. Es ist mir wichtig, für und mit den Menschen aus der Umgebung zu arbeiten und einen echten Beitrag zur medizinischen Versorgung in unserer Region zu leisten. Besonders beeindruckt hat mich die offene und wertschätzende Atmosphäre, die im gesamten Klinikum herrscht. Diese Kultur des respektvollen Miteinanders ist für mich ein entscheidender Faktor für ein gutes Arbeitsklima und trägt natürlich auch dazu bei, dass sich unsere Patienten hier gut aufgehoben fühlen.
Redaktion: Es gibt ja immer wieder besondere Patientenkontakte, die einen prägen. Haben Sie ein solches Erlebnis, an das Sie sich besonders gerne zurückerinnern?
Dr. Saeger-Scherr: Ja, da gibt es eine Patientin, die mir immer in den Sinn kommt. Es war eine 97-jährige Dame, die mich mit ihrer Weisheit und Klarheit sehr beeindruckt hat. Als ich sie nach ihrer Haltung zur Reanimation fragte, antwortete sie mit einem Satz, der mich tief berührt hat: „Ich wollte immer 100 Jahre alt werden, aber nicht um jeden Preis.“ Diese Worte haben für mich auf eindrucksvolle Weise zusammengefasst, was in der Geriatrie oft im Mittelpunkt steht: Es geht nicht nur darum, Lebensjahre zu verlängern, sondern die verbleibende Zeit lebenswert und selbstbestimmt zu gestalten. Wir haben gemeinsam einen Weg gefunden, der es ihr ermöglichte, die letzten Jahre ihres Lebens nach ihren eigenen Vorstellungen zu verbringen – selbstbestimmt und in Würde. Diese Erfahrung hat mich darin bestärkt, dass gute Medizin nicht nur heilen, sondern auch begleiten und verstehen bedeutet.
Vielen Dank für das sympathische Gespräch! Wir freuen uns, Sie im Team zu haben, und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!