Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde | Kopf-Hals- und Plastische Gesichtschirurgie

Onkologie

Zertifiziertes Kopf- Hals- Tumorzentrum nach Deutscher Krebsgesellschaft (DKG)

Die HNO-Klinik des Klinikum Straubing ist ein zertifiziertes Kopf-Hals-Tumorzentrum. Die DKG legt für die Zertifizierung strenge Qualitätskriterien fest, die jährlich nachgewiesen werden müssen, um das Zertifikat führen zu dürfen. 
Neueste Daten haben bewiesen, dass die Behandlung in zertifizierten onkologischen Zentren die Überlebenschance von Krebspatienten erhöht (WiZen Studie 2023). 

Kopf- und Halstumore umfassen eine Vielzahl von Krebsarten, die in der Kopf-Hals- Region auftreten. Zu diesen Tumoren gehören unter anderem Tumore der Lippen, der Mundhöhle, des Pharynx (Rachen), Larynx (Kehlkopf), Nasopharynx (Nasenrachen), der Speicheldrüsen, der Nasen und Nasennebenhöhlen, der Schädelbasis, der Kopf- und Gesichtshaut sowie Tumore unbekannten Ursprungs, sog. CUP Syndrome.

Diagnose

Zur Diagnosesicherung bieten wir folgende Untersuchungsverfahren an: ambulante Voruntersuchung in unseren Sprechstunden, Bildgebung (Ultraschall, CT, MRT, PET/PET-CT), Panendoskopie (Spiegelung der oberen Luft- und Speisewege) und Gewebeprobe in Vollnarkose sowie mikroskopische Gewebeuntersuchungen (Histologie).

Nach Sicherung der Diagnose erfolgt eine Besprechung in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz. In dieser legt ein interdisziplinäres Behandlungsteam unter Führung der HNO-Klinik die individuell beste Therapie der jeweiligen individuellen Krebserkrankung fest. 

Therapie

Die HNO-Klinik und das Straubinger Kopf-Hals-Tumorzentrum bieten sämtliche heute verfügbaren Therapien nach aktuellen Leitlinien. Diese umfassen sämtliche Formen der Tumoroperationen sowie nicht-chirurgische Therapieformen wie Bestrahlung, Chemotherapie und Immuntherapie. Neben den Therapiemöglichkeiten werden alle unterstützenden Maßnahmen wie Logopädie, Ernährungsberatung, Psychoonkologische Mitbetreuung, Physiotherapie sowie phoniatrische Mitbetreuung angeboten.

Ein Schwerpunkt der HNO-Klinik besteht in der umfassenden chirurgischen Therapie der verschiedenen Krebsarten im Kopf-Hals-Bereich. 

Das Ziel der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie von Kopf-Hals-Tumoren besteht darin, die Funktion und Ästhetik nach ausgedehnten Tumorentfernungen wiederherzustellen. 

Bei kleineren Defekten kann dies häufig durch die Verschiebung von benachbartem Gewebe erfolgen, beispielsweise durch lokale Lappenplastiken. 

Wenn traumatische oder tumorbedingte Defekte jedoch eine bestimmte Größe überschreiten oder sich an Stellen befinden, die mit lokalen Lappenplastiken nicht rekonstruiert werden können, bietet sich die Option, freie Weichgewebstransplantate aus anderen Körperbereichen, wie zum Beispiel dem Unterarm oder Oberschenkel, zu verwenden. Diese werden zusammen mit den zugehörigen Blutgefäßen in den Defektbereich transplantiert und die Arterien und Venen des Transplantats mittels mikrochirurgischer Techniken an neue Blutgefäße angeschlossen.

Nach einer oftmals zunächst chirurgischen Therapie wird häufig eine anschließende, sog. adjuvante Therapie in Form einer Bestrahlung (Radiatio), Chemotherapie und/ oder Immuntherapie empfohlen. Die weitere Anbindung wird von uns für die Patienten organisiert. Vor dieser Folgetherapie ist eine Zahnstatuserhebung und häufig auch eine Zahnsanierung notwendig, dies wird in der Mund-Kieferchirurgie von Prof. Dr. med. Dr.med. dent. Steffen Müller in Straubing durchgeführt

Für Patienten mit Kehlkropfkrebs besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Kehlkopflosen (VKL) Bayern, sodass Patienten mit dieser Diagnose von betroffenen Patienten mitbetreut und informiert werden können. 

Zertifiziertes Schädelbasiszentrum gemäß der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie

Die HNO-Klinik ist die führende Abteilung des Straubinger Schädelbasiszentrums. Im Schädelbasiszentrum werden sämtliche gut- und bösartigen Erkrankungen im Bereich der vorderen und seitlichen Schädelbasis behandelt. 

Durch enge Zusammenarbeit mit der Neurochirurgie, Neuroradiologie und der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ist eine hoch spezialisierte Therapie möglich. 

Hauttumore

Wir bieten sämtliche Behandlungsmöglichkeiten von Hauttumoren und Vorstufen davon an. Der durch die erforderliche Resektion des Tumors entstandene Defekt muss plastisch rekonstruiert werden, um die Form und die Funktion zu erhalten. Dies wird durch die in der HNO-Klinik durchgeführten Plastische Chirurgie gewährleistet.

Speicheldrüsentumore

Tumorerkrankungen der Speicheldrüsen erfordern aufgrund der Vielzahl an gut- und bösartigen Tumorarten innerhalb der Speicheldrüsen eine maßgeschneiderte Therapie. Bei gutartigen Tumoren besteht diese in den meisten Fällen zunächst in der möglichst schonenden Entfernung des Tumors mit Erhalt der Funktion der verbleibenden Speicheldrüse. 

Im Falle eines bösartigen Tumors ist häufig die vollständige Entfernung der betroffenen Speicheldrüse erforderlich, manchmal in Kombination mit der Entfernung von Halslymphknoten. Sollte die Entfernung des Krebstumors auch die Entfernung des Gesichtsnerven notwendig machen, kann die Funktion des Gesichtsnerven rekonstruiert werden. Dies reicht, je nach individueller Situation, von der Implantation eines Gewichtes in das Oberlid für den Augenschluss bis hin zur dynamischen Reanimation des Gesichtes durch Muskel- und Nerventransplantation.