Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde | Kopf-Hals- und Plastische Gesichtschirurgie
Hörmedizin
Kompetente Diagnostik und moderne Therapie für jedes Alter – von der Mittelohrchirurgie bis zum Cochlea-Implantat
Die Hörklinik Niederbayern der HNO-Klinik Straubing bietet das gesamte Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen bei Kindern und Erwachsenen im Bereich der Hörmedizin an. Die audiologische Abteilung setzt sämtliche apparative Untersuchungsmethoden bei allen Formen der Schwerhörigkeit zur Diagnostik ein.
Therapeutisch werden durch mikrochirurgische Techniken Erkrankungen und Schwerhörigkeiten im Bereich von Trommelfell und Mittelohr behandelt. Schwerwiegende Formen der Schwerhörigkeit können mittels implantierbarer Hörgeräte und Cochlea-Implantaten versorgt werden. Hör- und Sprachstörungen bei Kindern werden in unserer Abteilung für Pädaudiologie diagnostiziert, behandelt und weiter begleitet.
Mittelohrchirurgie
Die Mittelohrchirurgie umfasst Eingriffe, die die Gehörknöchelchen, das Trommelfell und den Gehörgang nach Verletzungen oder bei chronischen entzündlichen Erkrankungen wiederherstellen. Defekte Gehörknöchelchen werden dabei entweder durch Titanprothesen ersetzt, um eine Hörverbesserung zu erzielen. Defekte des Trommelfells können durch körpereigene Materialien verschlossen werden.
Nach umfassender klinischer und audiologischer Diagnostik wird die Operation entweder über den Gehörgang (endaural) oder über einen Schnitt hinter dem Ohr (retroaurikulär) durchgeführt.
Cochlea-Implantate
Cochlea-Implantate sind elektronische Hörprothesen, die bei schwerem bis hochgradigem Hörverlust eingesetzt werden. Sie ersetzen geschädigte Teile des Innenohrs, stimulieren den Hörnerv direkt und ermöglichen dadurch ein Hören selbst bei kompletter Taubheit des betreffenden Ohres.
Patienten profitieren deutlich von Cochlea-Implantaten, wenn ein hochgradiger Hörverlust des Innenohres vorliegt und mit herkömmlichen Hörgeräten keine ausreichende Verbesserung des Hörvermögens erreicht werden kann. Darüber hinaus ermöglichen Cochlea Implantate das Hören nach kompletter Ertaubung. Unabhängig von der Ursache der Schwerhörigkeit bzw. Taubheit wird jedes Ohr einzeln betrachtet und kann auch einzeln versorgt werden. Das Ziel ist im Allgemeinen, das Hören mit beiden Ohren zu ermöglichen, so dass bei entsprechender Indikation auch beide Ohren mit einem Implantat versorgt werden können.
Die Diagnose erfolgt durch ausführliche klinische Untersuchung, audiologische Tests, bildgebende Verfahren (CT, MRT) und eine umfassende Beurteilung durch ein multidisziplinäres Team in unserer Spezialsprechstunde.
So funktioniert ein Cochlea-Implantat
Ein Teil des Cochlea-Implantats, die Elektrode, wird dabei in die Hörschnecke (Cochlea) eingebracht. Das elektrische Signal wird hier direkt an den Hörnerv übertragen.
Ein Cochlea-Implantat besteht aus mehreren Komponenten:
Außenkomponente (Sprachprozessor): Der Sprachprozessor wird oberhalb des Ohres und/oder hinter dem Ohr getragen. Er nimmt Schallsignale auf, verarbeitet sie und wandelt sie in digitale Signale um.
Innenkomponente (Implantat): Diese Komponente wird chirurgisch im Innenohr platziert. Sie enthält Elektroden, die direkt in die Cochlea eingeführt werden. Das Implantat erhält die Signale des Sprachprozessors und leitet sie über die Elektroden an den Hörnerv.
Das Cochlea-Implantat überbrückt Funktionsstörungen der natürlichen Haarzellen in der Cochlea. Diese sind in einem gesunden Ohr für die Weiterleitung der Schallsignale an den Hörnerven zuständig. Bei dauerhaften Schädigungen der Haarzellen ist die Weiterleitung stark eingeschränkt, sodass auch mit einem Hörgerät Sprache nur noch sehr schlecht oder gar nicht mehr verstanden werden kann.
Cochlea-Implantate sind damit für Menschen geeignet, bei denen herkömmliche Hörgeräte nicht ausreichend wirksam sind. Die Versorgung mit einem CI erfordert eine Operation und eine Anpassungsphase (Rehabilitation), in der die Patienten lernen, die neuen Höreindrücke zu verstehen. In vielen Fällen ermöglichen Cochlea-Implantate eine erhebliche Verbesserung des Sprachverstehens und eine bessere Teilnahme am alltäglichen Leben.
Implantierbare Hörgeräte
Implantierbare Hörgeräte bieten eine innovative Lösung für Patienten, deren Schwerhörigkeit mit herkömmlichen Hörgeräten oder hörverbessernden Operationen nicht ausreichend versorgt werden kann.
Die Eignung für implantierbare Hörgeräte wird durch umfassende audiologische Tests und bildgebende Verfahren festgestellt. Der Umfang der Operation gleicht einem Routine-Mittelohreingriff.
Pädaudiologie
Pädaudiologie beschäftigt sich mit Hörstörungen und Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern.
Zeichen von Hörstörungen bei Kindern können Verzögerungen in der Sprachentwicklung, fehlende Reaktion auf Geräusche oder auffälliges Verhalten in lauten Umgebungen sein.
Die Diagnose umfasst Hörtests, Sprachbewertungen und entwicklungspsychologische Untersuchungen.
Unsere Behandlungsmethoden umfassen:
- Frühzeitige Hörscreenings und Diagnostik: Identifikation und Management von Hörstörungen bei Kindern.
- Therapie bei Sprachentwicklungsstörungen: Individuelle Therapieprogramme zur Förderung der Sprachentwicklung.