Gynäkologisches Krebszentrum

Starkes Netz für Krebspatientinnen - Neues Gynäkologisches Krebszentrum am Klinikum St. Elisabeth

(08.02.2017)

Um im Kampf gegen Krebs erfolgreich zu sein, muss das aktuellste Wissen aus verschiedenen medizinischen Fachgebieten zum Wohle der Patienten zusammengeführt werden.

Mit der Zertifizierung als Gynäkologisches Krebszentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft wird die vollständige Umsetzung dieser Standards bei der Betreuung von Patientinnen mit bösartigen Tumoren des Unterleibs am Klinikum St. Elisabeth Straubing gewürdigt.

Dr. Carsten Scholz, Chefarzt der Frauenklinik und Zentrumsleiter, freut sich über die erfolgreiche Erstzertifizierung, die für sein Team eine große Anerkennung der seit Jahren engagierten onkologischen Arbeit auf höchstem Niveau bedeutet.

Nach Einschätzung der Deutschen Krebsgesellschaft werden die Patientinnen an der Frauenklinik am Klinikum St. Elisabeth sowie von den beteiligten Partnern ganzheitlich und in allen Phasen der Erkrankung nach modernsten Standards betreut. Die dafür nötigen fachlichen, personellen, technischen und  organisatorischen  Anforderungen seien in vollem Umfang erfüllt. Oberstes Ziel der Arbeit sei die fachübergreifende Zusammenarbeit, um Patientinnen unter Berücksichtigung besonderer Krankheitskonstellationen und persönlicher Bedürfnisse mit allen etablierten onkologischen Verfahren optimal behandeln zu können.

Als Herzstück eines gynäkologischen Krebszentrums bezeichnet Dr. Scholz die Tumorkonferenz. Einmal wöchentlich beurteilen die Spezialisten verschiedener  Fachrichtungen gemeinsam die Befunde und erarbeiten auf der Grundlage von Leitlinien für jede Patientin individuelle Therapievorschläge. Fachärzte aus der Gynäkologie, Hämato-Onkologie, Strahlentherapie, Pathologie, Radiologie und Nuklearmedizin nehmen an der Tumorkonferenz teil. Auch die einweisenden Haus- oder Frauenärzte aus den niedergelassenen Praxen werden dazu eingeladen.

Gynäkologische Krebszentren versorgen Patientinnen mit bösartigen Erkrankungen der Gebärmutter, der Eierstöcke, der Eileiter, der Scheide und der Schamlippen. „Dafür stehen uns für jede Behandlungssituation modernste operative, medikamentöse und strahlentherapeutische Verfahren zur Verfügung“,  betonte Dr. Scholz. „So nutzen wir beispielsweise in Frühstadien  einer Krebserkrankung häufig die Möglichkeiten der Endoskopie (sogenannte Schlüssellocheingriffe) inklusive das Da Vinci Robotersystem, welches die aktuellste chirurgische Innovation auf dem Gebiet minimalinvasiver Operationen darstellt. Ist der Tumor bereits fortgeschritten, müssen in vielen Fällen aber offene Baucheingriffe mit Hautschnitt erfolgen.“

Medikamentöse Therapien  (zum Beispiel Chemotherapie) und die Strahlentherapie können wegen der sehr guten Verträglichkeit in der Regel zumindest teilweise ambulant im MVZ am Klinikum St. Elisabeth durchgeführt werden.

Gerade die Diagnose Krebs verändert das Leben radikal. Nicht nur der Körper ist krank, auch die Seele gerät aus dem Gleichgewicht und im persönlichen Umfeld herrscht oft große Ratlosigkeit. Deshalb bilden psychoonkologische Angebote, die sowohl während der stationären Behandlung als auch ambulant im MVZ am Klinikum St. Elisabeth erfolgen können, einen wichtigen Baustein bei der umfassenden Betreuung von Patientinnen mit bösartigen Erkrankungen.

Ein breit angelegtes Unterstützungssystem mit Beratung zu Fragen des Sozialrechts und der Rehabilitation, aber auch die frühzeitige Einbindung von Physiotherapeuten, Ernährungsberatern, Selbsthilfegruppen und anderen stellen zentrale Pfeiler der Betreuung dar. „Das gesamte Netzwerk gewährleistet den Patientinnen eine lückenlose Betreuung, die vor dem stationären Aufenthalt beginnt und in enger Abstimmung mit den niedergelassenen Kollegen auch danach weiterbesteht“, stellt Dr. Scholz heraus.

Im Zuge der Zertifizierung beteiligt sich das Gynäkologische Krebszentrum auch an zahlreichen wissenschaftlichen Studien. Von der Teilnahme erhoffen sich Chefarzt Dr. Scholz und Zentrumskoordinator Oberarzt Hans Hermann Dohmen bei der Behandlung von Genitaltumoren neue Erkenntnisse, von denen Betroffene profitieren können.

Neben dem Brustzentrum, welches bereits 2014 erfolgreich etabliert wurde, verfügt die Frauenklinik am Klinikum St. Elisabeth mit dem Gynäkologischen  Krebszentrum nun über eine zweite Einrichtung, die den hohen Ansprüchen der Deutschen Krebsgesellschaft genügt. -urs-