Gynäkologisches Krebszentrum

HPV - Durch Vorsorge gesund bleiben

(01.03.2022)

Humane Papillomviren sind eine mögliche Krebsursache. Das Klinikum Straubing stellt anlässlich des Welt-HPV-Tags die Virus-Infektion vor und wie Schutz dagegen möglich ist.

Humane Papillomviren (HPV) zählen weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Virus-Infektionen. Den Welt-HPV-Tag, der jedes Jahr am 4. März stattfindet, nutzt das Gynäkologische Krebszentrum am Klinikum Straubing, um über die Viren aufzuklären. Irina Stell, Oberärztin in der Gynäkologie und Geburtshilfe, stellt die Viren vor, die zu Krebs führen können. Auffällige Krebsvorsorgeabstriche sowie unklare Befunde im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane können in der  Dysplasie-Sprechstunde abgeklärt werden.

Was ist eine Dysplasie?

Unter der Bezeichnung Dysplasie versteht man Veränderungen des Gewebes am Gebärmutterhals, in der Scheide oder an den Schamlippen. Es handelt sich dabei um nicht bösartige Zellveränderungen, die sich aber im Laufe der Zeit zu bösartigen Zellveränderungen, also zu einer Krebserkrankung, entwickeln können. Eine Dysplasie wird auch als Krebsvorstufe bezeichnet.

Welche Beschwerden bereitet eine Dysplasie?

Die Dysplasien verursachen normalerweise keine Beschwerden. Daher werden sie in der Regel bei den gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen entdeckt. Durch die Entnahme eines PAP-Abstriches, den so genannten „Krebsvorsorgeabstrich“, bekommt der Frauenarzt die ersten Erkenntnisse über das Vorliegen einer möglichen Dysplasie. Zur weiteren Abklärung wird die betroffene Patientin in die Dysplasie-Sprechstunde geschickt.

Welche Rolle spielen Humane Papillomviren?

Die Dysplasie ist Folge einer Infektion mit Humanen Papillomviren. Bei diesen Viren handelt es sich um DNA-Viren. Es sind circa 200 verschiedene Typen von HPV bekannt. Bestimmte HPV können Dysplasien und schließlich Krebs verursachen. Die meisten Menschen kommen im Laufe des Lebens mit HP-Viren in Kontakt. Bis zu 70 Prozent der Frauen machen im Laufe ihres Lebens eine Infektion mit HPV durch, aber nur wenige erkranken an einer bösartigen Erkrankung von Gebärmutterhals, Scheide oder Schamlippen.

Wie kann man sich vor HPV-bedingten Erkrankungen schützen?

Durch eine Impfung. Die HPV-Impfung sollte vor einer möglichen Infektion durchgeführt werden, idealerweise bevor junge Menschen sexuell aktiv werden. Das empfohlene Impfalter für Mädchen und Jungen liegt bei 9 bis 17 Jahre.

Wie schnell entwickelt sich eine Dysplasie?

Die Entwicklung einer Krebsvorstufe beziehungsweise eines Krebses aus einer Vorstufe braucht üblicherweise mehrere Jahre. So bleibt in den meisten Fällen genug Zeit, Dysplasien zu erkennen und zu behandeln.

Wie wird eine Dysplasie behandelt?

Nicht jede Dysplasie muss behandelt werden. Die leichten Formen können sich zum Teil selbst zurückbilden, die schweren müssen behandelt werden, da sie sich zu Krebs weiterentwickeln können. Die Behandlung richtet sich je nach Lokalisation und Stufe der Dysplasie. Zur Verfügung stehen sowohl konservative Maßnahmen wie zum Beispiel Salbe als auch operative Therapieoptionen wie Laser-Therapie oder Konisation.

Dysplasie-Sprechstunde am Klinikum

Die Frauenklinik bietet eine von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft für Cervixpathologie und Colposcopy (AG CPC) zertifizierte Dysplasie-Sprechstunde an. Das ist eine spezielle Sprechstunde für Frauen mit Haut- und Schleimhautveränderungen der äußeren und inneren Genitale. Die Untersuchung findet ohne Narkose statt und ist so gut wie schmerzfrei. Hier werden unklare Befunde am Gebärmutterhals, in der Scheide und an den Schamlippen durch eine präzise Untersuchung unter Vergrößerung abgeklärt. Die Untersuchungsbereiche werdenin der Regel angefärbt, um Veränderungen des Gewebes besser beurteilen zu können. Zudem kann, falls notwendig, durch die Entnahme von Gewebeproben der auffälligen Bezirke eine feingewebliche Diagnostik erfolgen.

Welche Veränderungen werden in der Dysplasie-Ambulanz behandelt?

Das Behandlungsspektrum am Klinikum Straubing umfasst alle dysplastischen Veränderungen, die durch den HP-Virus verursacht werden können. Das sind die Veränderungen im Bereich des Gebärmutterhalses, der Scheide und der Vulva. Des Weiteren können sämtliche chronischen entzündlichen Veränderungen therapiert werden. Die Behandlung erfolgt in der Regel ambulant. Die Untersuchungen und Behandlungen in der Dysplasie-Ambulanz richten sich nach den Empfehlungen der AG CPC.

Jeden Donnerstag Sprechzeiten

Die Dysplasie-Sprechstunde ist jeden Donnerstag. Termine können über das Sekretariat unter der Telefon-Nummer 09421/710-1651 oder -1652 vereinbart werden. Aktuelle Befunde und gegebenenfalls ein aktueller HPV-Test sollten Patientinnen dabeihaben. Wichtig ist, dass die Untersuchung nicht während der Menstruation durchgeführt werden kann. -urs-

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe