Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

819 Straubinger Kindl

(11.07.2019)

Geburtenstatistik des Klinikums St. Elisabeth - Geboren wird im Sommer

Im Mittelpunkt der gut besuchten achten Perinatalkonferenz am Klinikum St. Elisabeth, die sich als interdisziplinäres Forum für eine enge fachliche Verzahnung zwischen Geburtshelfern, Neonatologen und Anästhesisten zum Wohle von Mutter und Kind versteht, stand die Präsentation der Geburtenstatistik für das Jahr 2018. Dr. Carsten Scholz, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, sprach von auf hohem Niveau stabilen Entbindungszahlen. 2018 kamen 819 Straubinger Kindl (2017: 817) zur Welt, wobei die Jungen wieder die Nase vorn hatten: 423 Buben kamen auf 396 Mädchen.

Das durchschnittliche Gewicht der neuen Erdenbürger lag im vergangenen Jahr zwischen 3000 und 4000 Gramm. Während die Zahl der 3000 bis 3500 Gramm schweren Babys etwas zulegte, nahm die Zahl der 3500 bis 4000 Gramm wiegenden Babys leicht ab. Die Mehrzahl der Mütter war zwischen 26 und 31 Jahren alt. Die Gruppe der 31- bis 35-Jährigen bekam weniger Kinder als im Jahr davor, dafür stieg die Zahl der älteren Schwangeren zwischen 36 und 40 Jahren von 95 (2017) auf 127 im Jahr 2018 deutlich an.

Wie in jedem Jahr erblickten im Sommer die meisten Kinder das Licht der Welt. Dagegen war die Zahl der Geburten zwischen Januar und April am niedrigsten. Anders als die Verteilung über das Jahr ist die Verteilung über den Tag gleichmäßig - mit einer Ausnahme: Um 9 Uhr morgens erreicht die Zahl der Geburten eine Spitze wegen geplanter Kaiserschnitte, erklärte Chefarzt Dr. Scholz. Fast 40 Prozent der Babys waren nicht deutsch, die meisten davon rumänisch (7,6 Prozent).

Die Kaiserschnittrate ging im vergangenen Jahr von 33 Prozent (2017) auf 27 Prozent zurück. Als Grund führte Dr. Scholz an, dass sich weniger Frauen für einen Wunschkaiserschnitt entschieden hatten.

Das Angebot, die Schmerzen während der Geburt zu lindern, wird immer stärker nachgefragt. Mehr als ein Drittel der Gebärenden wählte die Periduralanästhesie. Hierbei wird der Schmerz während der Geburt gezielt im Beckenbereich weitgehend ausgeschaltet, trotzdem kann die Frau aktiv am Geburtsgeschehen teilnehmen.

Die Zahl schwerer Dammverletzungen war zur Zufriedenheit von Dr. Scholz sehr niedrig und lag deutlich unter vergleichbaren Geburtskliniken in Bayern: Der höchste Grad trat gar nicht auf und der zweithöchste Grad nur im Promillebereich. Auch die Rate der Dammschnitte konnte 2018 weiter auf nunmehr 15,6 Prozent gesenkt werden und bewegt sich damit fast punktgenau im bayerischen Durchschnitt. „Das zeigt, dass die Bedeutung des Dammschnitts stetig abnimmt.“

Die Ärzte der Straubinger Gynäkologie und Geburtshilfe sowie der Abteilung für Neonatologie der  Hedwigsklinik Regensburg diskutierten im Weiteren über die interdisziplinäre Behandlung einzelner Notfälle aus der klinischen Praxis. Im Anschluss wurden in einem Fachvortrag sogenannte Plazentationsstörungen thematisiert, die eine große Herausforderung in der klinischen Praxis bedeuten. -urs-