Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

791 Straubinger Kindl

(02.08.2022)

Geburtenstatistik für 2021 – Rückgang im Vergleich zu 2020 ¬– Kein Babyboom durch Corona

Nachdem die Zahl der Geburten mit 901 Straubinger Kindl 2020 einen seit Bestehen der Geburtshilfe am Klinikum Straubing noch nie erreichten Spitzenwert erklommen hatte, ist sie 2021 auf 791 Mädchen und Buben – ähnlich wie im Jahr 2019 – gesunken. Der Vor-Corona-Baby-Boom mit insbesondere im ersten Halbjahr 2020 enorm hohen Entbindungszahlen habe sich wieder abgeschwächt, Corona habe ganz offensichtlich keinen Babyboom erzeugt, erläutert Dr. Carsten Scholz, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, den Rückgang. „Die Entwicklung der Frauenklinik insgesamt und der Geburtshilfe im Besonderen ist eine Erfolgsgeschichte. Wir haben in den vergangenen zehn Jahren die Entbindungszahlen um 80 Prozent gesteigert,“ fasst Dr. Scholz zusammen.

Auch 2021 hatten wieder die Buben (416) die Nase vorn gegenüber den Mädchen (375).
Zum Zeitpunkt der Entbindung waren die meisten Mütter zwischen 26 und 35 Jahre alt, es gab aber einen deutlichen Trend in den Altersbereich über 30. Auch der Anteil von Frauen, die erst mit Anfang 40 ein Kind bekommen, nahm leicht zu. Die Zahl der Geburten verteilte sich 2021 gleichmäßig über das ganze Jahr und lag zwischen 60 und 70 Geburten pro Monat. Nur im Dezember waren es mit 50 Geburten etwas weniger. Die Geburtenverteilung im Tagesverlauf zeigte, dass Babys tatsächlich kommen, wann sie wollen, und zwar rund um die Uhr. Einzig um 9 Uhr vormittags stieg – bedingt durch die geplanten Kaiserschnitte – die Zahl der Geburten an. Die meisten Babys wogen zwischen 3000 und 4000 Gramm.

Zahl der Kaiserschnitte zurückgegangen

Geburtenstillstand im Rahmen einer angestrebten natürlichen Entbindung und ein vorausgegangener Kaiserschnitt waren mit jeweils 60 Fällen die häufigsten Indikationen für einen Kaiserschnitt. Wunschkaiserschnitte gab es rund 30. „Die Zahl der Kaiserschnitte hat nach einem Anstieg 2020 auf 34 Prozent wieder abgenommen – und zwar auf 29 Prozent“, sagt Dr. Scholz. Es kam also fast jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt. Das entspricht in etwa dem bundesweiten Durchschnitt.

Zahl der Dammschnitte nimmt ab

Die Rate an Dammschnitten unter der Geburt zeigt seit vielen Jahren eine deutlich abfallende Entwicklung und lag 2021 bei knapp acht Prozent (2011 noch fast 29 Prozent). Die Zahl operativer Entbindungen mit Saugglocke blieb auch im vergangenen Jahr entsprechend dem deutschen Durchschnitt stabil bei 6,5 Prozent.  

Weniger Schmerzen während der Geburt

Die Nachfrage nach regionalen Anästhesieverfahren wie Periduralanästhesie war weiterhin hoch. Beinahe jede dritte Gebärende (32,1 Prozent) nutzte das Angebot, weniger Schmerzen zu haben und trotzdem aktiv am Geburtsgeschehen teilnehmen zu können. Der Anteil nicht deutscher Mütter im Kreißsaal steigt in den vergangenen Jahren kontinuierlich und lag 2021 bei 28,2 Prozent (2020: 24,9 Prozent). Die häufigsten Nationalitäten sind Rumänien gefolgt vom Kosovo und Syrien. -urs-

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