Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin
Notfallmedizin
Das Engagement des Klinikums St. Elisabeth Straubing für die außerklinische Notfallmedizin wird zu einem großen Teil durch die Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin getragen.
Notarztdienst Straubing
Das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) ist wochentags bis Freitag 18 Uhr und ab Sonntag 18 Uhr am Klinikum Straubing stationiert. Hier stellt die Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin die zahlenmäßig größte Gruppe an Notärzten. Daneben sind Kollegen des Notfallzentrums sowie verschiedener medizinischer und chirurgischer Kliniken als Notärzte am NEF-Standort Straubing tätig, nachts und am Wochenende ergänzt durch externe Ärzte, die im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), am Notarztdienst in Straubing teilnehmen.
Der Gruppensprecher des Notarztstandortes, Dr. Florian Blankenburg, kümmert sich um die Dienstplanung und vertritt die gesamte Notarztgruppe.
Unsere Notärzte sind zudem an der Besetzung von Notarztstandorten in Bogen, Mallersdorf, Plattling, Deggendorf, Zwiesel und Wörth/Donau beteiligt.
ADAC Rettungshubschrauber (RTH) Christoph 15
Die Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin stellt alle am Rettungstransporthubschrauber (RTH) Christoph 15 tätigen Notärzte.
Die Kollegen sind ausnahmslos Fachärzte für Anästhesie & Intensivmedizin und besitzen den Fachkundenachweis Rettungsdienst bzw. die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin.
Die meisten unserer Notärzte verfügen zudem über die Zusatzbezeichnung Spezielle Intensivmedizin, sind nach der DIVI für den Intensivtransport qualifiziert und haben die Weiterbildung zum Leitenden Notarzt absolviert.
Alle Hubschrauber-Notärzte sind hauptberuflich im Klinikum St. Elisabeth tätig, um den Bezug zu den operativen Abläufen in der Akutmedizin sicherzustellen und eine kontinuierliche Aktualisierung des Wissensstandes über notfallmedizinische und intensivmedizinische Weiterentwicklungen zu garantieren.
Das Rettungsfachpersonal am RTH Christoph 15 – früher beim Bayerischen Roten Kreuz in Straubing, mittlerweile direkt bei der ADAC Luftrettung angestellt – besitzt eine spezielle Zusatzausbildung zum Helicopter Emergency Medicine System (HEMS) Crew Member.
Historie des Luftrettungszentrums
Die Indienststellung des RTH Christoph 15 am Klinikum St. Elisabeth Straubing erfolgte am 17.11.1977. Damals übernahmen Piloten der Bundesgrenzschutz-Fliegerstaffel Süd mit einer Maschine des Typs BO 105 den Flugbetrieb. Seit dem 01.12.1995 betreibt die ADAC Luftrettung die Station in Straubing.
Beim derzeitig eingesetzten Hubschraubermodel handelt es sich um eine EC 135 P2+/P3.
Mit jährlich rund 1.800 Einsätzen zählt die Station zu den einsatzstärksten RTH-Stationen Deutschlands. Im Winterhalbjahr ist Christoph 15 von Sonnenaufgang, im Sommerhalbjahr von 7:00 Uhr bis jeweils Sonnenuntergang im Dienst.
Aufgrund von EU-Landeplatzbestimmungen erfolgte 2014 der Neubau einer Dachlandestation am Klinikum Straubing, von der aus Christoph 15 seitdem zu seinen Einsätzen abhebt.
Durch den Dachlandeplatz wurde die Anbindung ans Klinikum optimiert, ein schonenderer Transport durch weniger Umlagern und eine deutliche Zeitersparnis sind die entscheidenden Vorteile für die Patienten. Über einen Aufzug werden sie zur sofortigen Weiterbehandlung direkt in die Notaufnahme, zum Herzkatheter, in den Schockraum oder auf die Intensivstation des Klinikums Straubing gebracht.
Am 01.07.2019 startete Christoph 15 in einen regulären Rettungswinden-Betrieb. Zuvor war in einem einjährigen Probebetrieb unter wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Notfallmedizin und Notfallmanagement (INM) der Bedarf einer Rettungswinde im Raum Ostbayern evaluiert worden. Auf dem Boden dieses Gutachtens wurde im März 2019 vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Straubing entschieden, das Windenrettungsverfahren dauerhaft in das Leistungsprofil des RTH Christoph 15 einzubeziehen.
Die Crew von Christoph 15 realisiert diese Windenrettung in einem sogenannten 3-Mann-Betrieb. Dies bedeutet, dass der TC HEMS, der im Rahmen des medizinischen Rettungseinsatzes (entsprechend seiner Ausbildung als Rettungsassistent oder Notfallsanitäter) als Assistent des Notarztes fungiert, im Windeneinsatz funktionell zum Winden-Operator (Helicopter Hoist Operator = TC HHO) wird.
Müssen Notarzt oder Patient im absturzgefährdeten Gelände gesichert werden oder benötigt der Notarzt im Rahmen des Windeneinsatzes Assistenz bei Versorgung, Rettung und Abtransport des Patienten im Luftrettungssack, werden terrestrisch oder luftgebunden zusätzlichen Kräfte von der Bergwacht Bayerwald zugeführt.
In den vergangenen beiden Jahren absolvierten die Crews von Christoph 15 jährlich rund 60 Windeneinsätze und trugen so zu einer deutlich verbesserten Versorgung der Patientinnen und Patienten im Sinne einer schnelleren ärztlichen und klinischen Versorgung bei (Verkürzung des arztfreien sowie des prähospitalen Zeitintervalls). Zudem wurde die Bindung weiterer beteiligter Einsatzkräfte und Einsatzmittel verkürzt.
Die ärztliche Leitung des Luftrettungszentrums obliegt Dr. Christoph Kerscher, Oberarzt der Klinik.
Ärztlicher Leiter Rettungsdienst
Seit März 2017 ist Oberarzt Christian Ernst der Ärztliche Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) im Rettungsdienstbereich Straubing. Dieser umfasst die Landkreise Deggendorf, Regen, Straubing-Bogen und die kreisfreie Stadt Straubing. Er ist diesbezüglich zu 50% beim Zweckverband für Rettungsdienst– und Feuerwehralarmierung (ZRF Straubing) angestellt.
Als ÄLRD hat er die Aufgabe, die Qualität rettungsdienstlicher Leistungen zu sichern und zu verbessern. Er überwacht dabei insbesondere die Patientenversorgung, optimiert die Einsatzlenkung, begleitet die Fort- und Weiterbildung, überwacht die Zusammenarbeit von Rettungsdienst und den Behandlungseinrichtungen und berät seinen Zweckverbände fachlich. Die übrigen 50 % seiner Arbeitszeit ist er an unserer Klinik als Oberarzt beschäftigt.