Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin

„Eve“ revolutioniert Ultraschall-Training

(03.12.2021)

Neue Simulationspuppe am Klinikum Straubing bietet Plus an Sicherheit

Die neue Sonographie-Puppe „Bodyworks Eve“ am Klinikum Straubing ist eine äußerst realistische „Patientin“, die vom Schlüsselbein bis zur Blase mit verschiedenen Ultraschallsonden untersucht werden kann. Per Computeralgorithmus werden je nach Position der Sonde die entsprechenden bewegten Ultraschall-Bilder in Echtzeit eingespielt.

10000 Krankheitsbilder steigern Kompetenz der Ärzte

„Dies ermöglicht in einzigartiger Weise das Training der so genannten ‚Auge-Hand-Koordination‘ des Untersuchers“, erklärt Dr. Thomas Irlbeck, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin. Im Gegensatz zum sonst üblichen gegenseitigen Training am Gesunden können mit „Eve“ auch über 10000 Krankheitsbilder aus dem Bereich des Herz-, Lungen-, Bauch- und Beckenultraschalls simuliert werden. Ganze Pathologien, aber auch Einzelaspekte wie Puls- und Atemfrequenz können innerhalb von Sekunden verändert werden und so das gewählte Szenario stufenlos verschärfen. „Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten, die Beurteilungskompetenz unserer Ärzte systematisch auszubauen“, stellt der Oberarzt heraus.

Neue Wege der Ausbildung für Traumazentrum wichtig

„Diese Simulationspuppe hebt die Fort- und Weiterbildung der Ärzte in der Anästhesie, auf der Intensivstation, im Notfallzentrum und und in anderen Fachbereichen auf ein neues Niveau“, so Irlbeck. „Als Level I Trauma Zentrum und der damit einhergehenden hohen Zahl an Schwerstverletzten, die wir tagtäglich im Klinikum versorgen, müssen wir auch bei der Ausbildung unserer Kollegen neue Wege beschreiten, um in der Riege der 100 Top-Kliniken Deutschlands unseren Platz nicht nur zu verteidigen, sondern immer weiter zu verbessern.“

„Eve“ wurde speziell für den Bereich „Point-of-Care-Ultraschall“ entwickelt. Das bedeutet, dass der Ultraschall überall patientennah eingesetzt wird – im OP, im Hubschrauber und am Patientenbett. Damit unterstützt die Puppe den Lehrplan des Internationalen Verbands für Notfallmedizin (IFEM) und eröffnet auch der Fortbildung der Notärzte des am Klinikum stationierten ADAC-Rettungshubschraubers Christoph 15, der ein mobiles Ultraschallgerät für den Einsatz am Unfallort vorhält, neue Möglichkeiten, betont Irlbeck. Entsprechende Veranstaltungen sind bereits in Planung. Aber auch DEGUM-zertifizierte Ultraschall-Fortbildungen am Klinikum unter der Federführung des DEGUM-Instruktors Irlbeck werden durch „Eve“ eine Bereicherung erfahren.

Simulationspuppe nur an ausgewählten Zentren

„Eve“ ist in Deutschland aufgrund der hohen Beschaffungskosten derzeit nur an sehr wenigen ausgewählten Zentren verfügbar. Die Klinik für Anästhesiologie und die Geschäftsführung des Klinikums finanzierten die Simulationspuppe gemeinsam. -urs-